Unser Ziel ist es, zu den abgelegenen Dörfern des Naturvolks der Mentawai in den Regenwald Sumatras vorzudringen. Tief im Dschungel und abseits jeglicher Zivilisation möchten wir hier mit den Indigenen zusammenleben, die noch heute ganz im Einklang mit der Natur den Dschungel bewohnen. So erleben wir nicht nur die spannende Kultur der Menschen im Dschungel hautnah, sondern lernen von ihnen auch ihre wichtigsten Skills, wie man in der Wildnis überleben kann. Komplett ohne Strom, Handyempfang, fließendem Wasser oder jeglicher Infrastruktur werden wir garantiert die Welt mit neuen Augen sehen. Wir müssen uns tief in den Urwald durchschlagen, doch mit einem wagemutigen Team sind die Herausforderungen Nebensache und wir werden gemeinsam das größte Abenteuer unseres Lebens bestreiten.

Wir werden uns tagelang abseits jeglicher Zivilisation alleine im Urwald durchschlagen müssen. Deswegen haben wir einen erfahrenen Expeditionsleiter im Team, der das Gebiet und die Mentawai kennt. Michaels Kenntnisse über den Dschungel sind unabdinglich für diese Expedition. Auch beim Umgang mit dem Naturvolk der Mentawai ist Fingerspitzengefühl gefragt. Michael wird uns vorab gut aufklären. Ansonsten gelten die Mentawai als besonders neugierig und freundlich. Die tropisch feuchte Hitze ist auf Sumatra extrem und wird uns vor einige Herausforderungen stellen: Wir müssen bei heißen Temperaturen und einer Luftfeuchtigkeit von über 80 Prozent mit schwerer Expeditionsausrüstung an einigen Tagen mehrere Stunden über unebenes Gelände kraxeln. Wir sprechen aus Erfahrung: Da bleibt kein Zentimeter Kleidung trocken. Sowieso müssen wir durchs Wasser waten, möglicherweise über wilde Flüsse paddeln und unser Lager mitten im Regenwald aufschlagen. Das heißt: Wir und unsere gesamte Ausrüstung werden häufig nass sein. Daher müssen wir ausreichend Dry Bags mitnehmen und unsere Füße zwischendurch trocknen, um uns vor Erkrankungen zu schützen. Alle weiteren Herausforderungen, die uns der Dschungel stellt, werden wir vor Ort bewältigen müssen. Was genau uns im Dschungel erwartet, bleibt auch für uns ungewiss!

Die Mentawai sind ein Naturvolk, das seit jeher abgeschieden im indonesischen Dschungel lebt. Sie praktizieren Animismus, also den Glauben, dass alles im Regenwald eine Seele hat. Auf diese Weise ist ihr Leben im Einklang mit der Natur heute fast unverändert, und sie haben ihre Sprache, Bräuche und Rituale über Jahrtausende bewahrt. Der Schamane gilt als spiritueller Anführer eines Stammes, der mit den Geistern kommuniziert. So lesen die Mentawai die Zukunft aus den Eingeweiden von Tieren. Sie essen zum Beispiel Affen, die sie im Dschungel mit Fallen jagen, und deren Schädel bewahren sie als Trophäen auf. Ganz wichtig in ihrer Kultur sind auch Tätowierungen, die sie von oben nach unten auf den Körper stechen. Frauen haben zum Teil zudem spitz geschnitzte Zähne – das gilt bei den Mentawai als besonders attraktiv und soll zudem dafür sorgen, dass die Zähne nicht so schnell ausfallen. Ebenso ist die Kleidung sehr traditionell: Die Männer tragen einen Lendenschurz aus der Rinde des Gummibaumes, die Frauen Röcke aus Palmenblättern. Zu bestimmten Anlässen gibt es auch Tanzrituale. Die einzelnen Familien leben in sogenannten Umas am Flussufer in kleinen Dorfgemeinschaften zusammen. Die Stelzenhäuser sind eine Art Mehrgenerationenhaus und wichtiger Treffpunkt. Wenn wir Glück haben, dürfen wir vielleicht auch in einer Uma übernachten.

Sumatra liegt im Westen Indonesiens. Die Insel, auf die wir vordringen, ist in großen Teilen noch völlig unberührt. Sie beheimatet einen der atemberaubendsten und wildesten Regenwälder der Welt. Flüsse durchziehen das gebirgige Landesinnere. Aufgrund der Abgeschiedenheit haben sich noch nicht viele Menschen in den dichten Regenwald gewagt. Die Sandstrände an der Küste sind mit wilden Kokospalmen überladen und von dichten Mangrovenwäldern umgeben.

Durch die isolierte Insellage konnte sich eine einzigartige Tierwelt mit seltenen, endemischen Arten entwickeln. Besonders für Affen ist der dichte Dschungel ein wahres Paradies. Neben dem Mentawai-Gibbon kommen noch weitere Primaten nur hier vor, wie zum Beispiel die extrem seltenen Mentawai-Languren oder Pageh-Stumpfnasen-Affen. Aber Achtung: Auch giftige Schlangen leben im Dickicht des Urwaldes, daher ist gerade nachts besondere Vorsicht geboten. Die Zahl der Krokodile, die die Flüsse bevölkern, ist in den letzten Jahren extrem zurückgegangen. Dennoch müssen wir beim Paddeln auf dem Fluss immer auf der Hut sein und allen Anweisungen strikt folgen.